# 99 Sport

Shownotes

99 - Sport

Heute mit einer super sportlichen Sendung! Die EM-ist vorbei, Toni Kroos hat sein letztes Länderspiel hinter sich gebracht, Olympia steht vor der Türe und die Sommerferien laden ein zu sportlichen Aktivitäten! Für uns der Anlass live in der Buchhandlung Bücken in Overath über SPORT zu sprechen! Im Publikum mit dabei sind die berüchtigten „Käutzchen“ – Matzs Badmintontruppe aus Köln, die sich im Laufe der Sendung zu Bücher- ähm nein den Bücken-Ultras zusammenschließen und Bücher unter der Hand in der Stadt verchecken. Die Buchpreisbindung kriegt hier ne rote Karte! Zu meiner rechten sitzt Alex Bücken, Jogger und Triathlet. Im Mittelfeld Matz „the Käutzchen Kastning“ – das Badminton Urgestein und Klappradfahrer und Steffi Graf – nein Steffi Hundespaziergang Knebel, Yoga ist mein zweiter Vorname. Es wird sehr lustig, aber um uns solls nicht gehen.

📚 Andrea Petcovic – „Zeit sich aus dem Staub zu machen“ – hier schreibt die Autorin über sich, ihr nahendes Karriere Ende, „Alt sein“ mit 35, wer man ist, wenn das wegfällt, über das man sich jahrelang definiert hat. Die Psychologie auf dem Platz, und das Leben hinter den Kulissen. Wirklich toll geschrieben – Speil, Satz und Sieg!

📚 Toni Kroos, Oliver Wurm – „Du hattest 90 Minuten Zeit“ 90 Fragen für 90 Minuten – gut in unserem Podcast haben wir nur eine Halbzeit gespielt / gesprochen, dafür aber einige der Fragen ins Publikum gestellt 

📚 James Montague – „Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt“ Zum Sport gehören ja auch Fans. Was die extremsten Fans der Welt für den Fußball bedeuten und auch bewirkt haben, der Unterschied zwischen Hooligans und Ultras, über Fahnen, Trommeln, Gesänge und Leuchtfeuer, Kartenverkäufe und letztendlich den politischen Einfluss – eine Hintergrundgeschichte die es in sich hat! Einmal um die Welt und eine Wurstfinger La Ola – denn das Runde muss in das Eckige – OH!

📚 Tom Saller – „Julius oder die Schönheit des Spiels“ Vorbild für die Romanfigur Julius war Gottfried von Kramm eine Tennis-Ikone. Wir sind in den 1920/30-ern, er ist einer der besten Tennisspieler der Welt und steht in Wimbeldon im Finale, welches er dann verließ, weil er sich und den Sport nicht durch den Nationalsozialismus vereinnahmen lassen möchte. Eine folgeschwere Entscheidung…

📚 Jörg Schmitt-Killian – „Vom Junkie zum Ironman“ Nein dieses Buch ist kein „Ladenhüter“, auch wenn das Cover nach 80-er Sachbuch aussieht. Über den Drogenrausch, Entzug, Sport als Stütze oder Ersatzdroge? Wir sprechen über extrem Sport, was der Körper so hergibt und die eigenen Endorphine.

«Wenn du alles gibst, kannst du dir nichts vorwerfen.» (Dirk Nowitzki) Also hört direkt hart rein!

Wer Lust hat kann uns auch einfach mal schreiben, wie er oder sie, das Ganze hier findet oder welche Themen / Bücher wir uns mal vornehmen sollten: schussvormbuch@gmx.de info@audiotextour.de

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Bücher:

Filme:

  • Perfect Match ist die fiktionale Erzählung einer der unglaublichsten und bis heute andauernden Liebesgeschichten zweier Megastars des Tennis: Steffi Graf (22 Grand-Slam-Titel) und Andre Agassi (8 Grand-Slam-Titel). Gibt’s bei prime video
  • King Richard KING RICHARD basiert auf der wahren Geschichte von Richard Williams (Will Smith), der mit seinem unerschütterlichen Ehrgeiz und seiner grenzenlosen Liebe seinen beiden Töchtern Venus und Serena Williams den Weg an die Weltspitze im Tennis ebnet. Gibt’s bei prime video

Musik: Schuss vorm Buch Spotify Playlist: https://open.spotify.com/playlist/0RopChCNQbwGW5nsTZIExF?si=b1b779d0e9194a57

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Transkript anzeigen

Schuss vorm Buch. Sport! Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Schuss vorm Buch. Heute mit einer super sportlichen Sendung. Ich stelle euch mal kurz das Personal vor. Zu meiner rechten, der sportlich-fußballerisch völlig unterschätzte, würde ich sagen, Alex Großbücken. Und zu meiner linken, die auch absolut sportliche und in jeder Hinsicht fußballerisch gewandte, Steffi Groß-Knebel. Hallo zusammen. Und meiner einer als Coach Mats Großkastning. Großartig. Großartig, ja. Diese Sendung ist gewidmet, man mag es vielleicht schon ahnen, Franz Beckenbauer und Toni Groß, auf jeden Fall Toni Groß, weil er hatte jetzt vor kurzem sein letztes Länderspiel. Und deswegen haben wir auch unter anderem dieses wunderbare Buch hier mitgebracht. Ich zeige es mal kurz. Du hattest 90 Minuten Zeit, 90 verdammt gute Fragen. Toni Groß. Und bevor wir in die anderen Bücher reingehen, möchte ich jetzt einfach mal direkt mit einer Frage loslegen. Toni, verstehen Sie Spaß? Auf alle Fälle. Okay, haben wir das schon mal erledigt. Dann dir auch noch eine Frage. Steffi, wie oft hast du in den letzten Jahren gedacht, was für ein Glück, dass der FC Bayern den Vertrag mit mir damals nicht verlängern wollte? Denke ich täglich dran eigentlich. Belastet dich das heute noch? Ich habe jetzt meine Karriere beendet und mich belastet jetzt gar nichts mehr. Okay, Karriere beendet. Gut, wir kommen noch zu ein paar weiteren Fragen von Toni Groß, auch wenn jemand was zu Toni Groß wissen will von euch. Wollten wir nicht auch Fragen ins Publikum stellen? Wir können auch Fragen ins Publikum stellen. Ehe, kurze Frage. Welcher Sportler wärst du gerne für ein Jahr? Nicht lange überlegen. Wärst du überhaupt gerne mal ein Sportler? Oder wärst du mal gerne sportlich? Wäre auch mal schön. Er weiß ja, was Sport ist. Er wäre gerne Steffi Graf. Auch schon Karriere hinter sich und verheiratet mit Henry Agassi, das lässt tief blicken. Okay, wir haben heute drei Bücher dabei. Ich werde zwischendurch hier noch ein paar Fragen stellen, damit wir da auch auf gar keinen Fall was verpassen. Wir haben fünf Bücher dabei. Wir haben fünf Bücher dabei. Oh, Alex strebt wieder. Das ist eine Sportsendung. Komm, haust du mal zwei raus. Okay, wer möchte anfangen? Wer möchte sein Buch als erstes vorstellen? Alex, du hast zwei, dann fängst du am besten an, oder? Okay, kann ich machen. Dann leg los. Also, ich habe dabei von Schmidt Kilian vom Junkie zum Ironman. Und da bin ich draufgekommen, das ist auch schon etwas älter, aber es ist immer noch lieb, aber das gibt es noch. Das ist die Geschichte von Andreas Niedrig, der Triathlet ist, der aber, ich sag jetzt mal, in seinem ersten Leben, wenn ich es mal so nennen soll, halt drogenabhängig war. Mit zwölf fing seine Karriere an, das fing mit Joints an und dann ging das weiter mit Kokain und endete nachher mit Heroin. Und keiner hätte jemals gedacht, dass der nochmal irgendwie die Kurve bekommt. Und dann habe ich das Buch damals gelesen und war wirklich sehr fasziniert, weil ich hatte vorher doch irgendeinen Radiobericht gehört und habe gedacht, da muss man mal ein bisschen recherchieren. Und das war einfach unglaublich, wie er so beschrieben hat, ja, ich sag mal, wie er so abgerutscht ist in diese Drogenszene. Das ist natürlich jetzt nichts Verwunderliches, aber das ist immer klar, es muss immer mehr konsumiert werden oder es muss immer härtere Sachen her. Und dann gab es halt irgendwann einen Punkt bei ihm im Leben, er war später verheiratet, hatte, glaube ich, auch ein Kind und das zweite war unterwegs. Und er hat sich dann endlich dazu entschlossen, oder auch zuzugeben, dass er halt ein unglaubliches Drogenproblem hat und er hatte dann eine Therapie gemacht und in der Therapie fing er ein bisschen mit dem Sport an und das gipfelte dann irgendwann dahin, dass sein Vater, der Polizist war, mit ihm irgendwie joggen war. Und dann sind die laufen gegangen und der Vater hat ihn natürlich abgehängt, weil er war natürlich ewig keinen Sport gemacht und so weiter, obwohl er früher ein sehr sportlicher Typ war. Und das hat so an ihm genagt, dass er, ja, ich sag mal, Sport für sich auserkoren hat, um quasi von den Drogen halt irgendwie wegzukommen. Und das hat er dann so exzessiv gemacht, dass man natürlich sagen kann, vielleicht hat er jetzt auch die zweite Droge gefunden, weil Triathlon ist natürlich jetzt auch kein Allerweltsport, aber das war doch sehr faszinierend, wie er das beschrieben hat. Und dann hat er so mehrere Läufe gemacht und eines Tages ist ein Freund von ihm, der hat sich bei einem Triathlon angemeldet und der ist irgendwie krank geworden und er ist für ihn eingesprungen und hat quasi das ganze Equipment hat er halt übernommen und hat diesen Triathlon gemacht und ist Fünfter geworden. Und das war ein halbes Jahr, nachdem er, ich sag mal, angefangen hat, Sport zu machen. Und das war einfach unglaublich. Und das hat er dann weiter fortgeführt. Also er war nachher auch in Hawaii, ist irgendwann Siebter geworden. Also wirklich absolute Weltspitze. Da frage ich natürlich so, was wäre passiert, wenn er vielleicht keine Drogen genommen hätte, wenn er sofort sich da dem Sport verschrieben hätte. Und das war wirklich toll. Das Buch ist auch verfilmt worden. Das ist eine deutsche Produktion. Ich habe mir den Titel aufgeschrieben. Lauf um dein Leben, heißt der. Ich habe den irgendwo in der Mediathek gefunden. Der ist schon ein bisschen älter, aber ist absolut sehenswert. Eine richtig, richtig gute Verfilmung, wo es so um die ersten Jahre, ich sag jetzt mal, um den Andreas Niedrig geht, als er dann quasi seinen Weg wieder aus der Drogensucht rausgefunden hat. Und das ist wirklich so ein ganz spannendes Buch zum Lesen, wenn man sagt, man möchte halt mal irgendwie so eine Biografie vielleicht verfolgen von jemandem, der es einfach so geschafft hat, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf wieder rauszuziehen. Und das ist sehr, sehr gut. Wie alt war der da? Als er den Triathlon angefangen hat, da war der um die 24. Also zwölf Jahre, 13 Jahre, hat er schon dann exzessiv Drogen. Karriere hinter sich gehabt und dann hat er es geschafft, sich da rauszuholen. Erfährt man, wie er es geschafft hat, trotz eines Vaters, der bei der Polizei ist, oder weil der Vater bei der Polizei war, drogensüchtig zu werden? Ja, ich denke mir mal, es gibt auch ein Kapitel, wo der Vater zu Hause irgendwas wie ein Familienfest hat oder sowas und er sich da oben in seinem Zimmer da zuballert mit allem, was es da irgendwie gibt. Also ich denke mir mal, das war auch ganz viele nicht geklärte Konflikte, die sich da bei denen halt abgespielt haben. Also der Vater war schon auch sehr streng und der versucht natürlich immer mit Strenge, versucht natürlich sein Kind zu erziehen, was natürlich dann irgendwie absolut schiefgegangen ist. Also noch mehr Verbote, noch mehr Verbote und das hat er sich natürlich nicht gefallen lassen. Und dass der dann noch Polizist war, ist natürlich klar. Und mit dem begehst du natürlich dann viele Delikte, weiß ich nicht, von Einbrüchen, Klauereien und so weiter, um deine Drogensucht da zu finanzieren. Und dann ist der dann auch irgendwie, weiß ich nicht, sag ich jetzt mal Dorfscheriff, dann ist das natürlich, ja kommt das noch erschwerend hinzu. Wichtigste Frage finde ich mir bei diesen Sportbüchern, kann man es lesen? Also ist es okay zu lesen oder ist es nur eine spannende Geschichte? Es ist zu lesen, sogar gut zu lesen. Und da muss man sagen, er hat es auch nicht geschrieben. Vielleicht war es auch gut so. Das ist ja häufig nicht die schlechteste Idee. Genau. Nein, das war ein Journalist, der das geschrieben hat, der die Geschichte übernommen hat und also es ist wirklich sehr kurzweilig und auch gut. Also ich finde es sehr spannend zu lesen. Aber machst du auch Triathlon oder wie bist du auf die Idee gekommen, Triathlonbuch zu lesen? Ja, das habe ich gemacht und ich war jetzt nicht auf Hawaii. Ich habe es nur bis Bonn geschafft, aber das war ja auch schon ganz gut. Aber es war mit 3,8 Kilometer Schwimmen im Rhein, was keine Freude ist, wenn man viel Wasser schluckt. Und das ist schon eine sehr spannende Veranstaltung. Das macht großen Spaß. Aber du weißt ja, Laufen ist ja nicht so dein Ding, Mats. Hatten wir schon mal. Hatten wir schon mal, so als Thema. Ich finde es großartig. Bei mir ist tatsächlich, nach 10 Minuten denke ich mir schon, was mache ich hier? Was soll das? Warum laufe ich? Das ist ja Quatsch. Fahrradfahren ist schneller. Autofahren, alles besser. Joggen war tatsächlich, du joggst gerne, oder? Ja, aber ich habe kaputte Knie. Also ich jogge gern, aber irgendwann geht es dann immer nicht mehr, weil die Knie nicht mehr mitmachen. Ich glaube, das finde ich beim Triathlon auch so krass. Die Leute, die eben diesen Körper dafür haben, also wo es dann einfach der Körper insgesamt hergeht, da gehen die auch über die Schmerzen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, muss man auch so ein bisschen dafür gemacht sein. Bist du so ein Typ, der auch hier im Buchladen an die Schmerzgrenze geht? Jeden Tag, bis ans Äußerste. Ich gehe auch mit Schmerzen dann nach Hause. Mein Gott, was für ein Tag. Kann man das vergleichen? So Triathlon und Buchhandel? Also ich gehe morgens zu Fuß zur Arbeit, dann schwimme ich mich frei hier und dann Radler von Heim gehen. Genau. So kann man das machen. Möchte ich noch eine Frage anschließen? Die hat Kai Pflaume dir gestellt. Für die Jüngeren, googeln. Was würdest du wohl heute beruflich machen, wenn du nicht Fußballprofi geworden wärst? Sprich, welches unbekannte Talent, Handwerk, Verkauf etc. schlummert in dir? Gute Frage. Vielleicht, da muss ich jetzt tief mal nachdenken. Ich kann dir in der Zeit ja mal sagen, was Toni Kroos geantwortet hat. Vielleicht wäre ich Kindergärtner oder Sozialarbeiter geworden. Nicht schlecht. Ja, also wirft doch ein völlig neues Licht auf dich. Du willst Sport machen? Noch Fragen zu unserem Triathleten hier? Nein. Dann möchtest du weitermachen. Du hast, glaube ich, das einzige richtige Buch dabei, ne? Ich weiß nicht, ob ich das einzige richtige Buch dabei habe. Ich habe mitgebracht, Andrea Petkovic, Zeit sich aus dem Staub zu machen. Und als wir gesagt haben, wir machen eine Sportsendung, war ich mir nicht so sicher. Ich wollte jetzt kein Fußballerbuch lesen, auch wenn ich mich schon mal sehr über ein Handballbuch amüsiert habe und auch über meine Handball nicht vorhandene Vergangenheit gesprochen habe. Ich habe früher mal Tennis gespielt, wie jeder, der Steffi heißt, in meinem Alter, wahrscheinlich in seiner Jugend auf dem Tennisplatz war und dachte mir so, ja, nehme ich mich doch mal diesem Buch von Andrea Petkovic an. Und es hat mich total überrascht. Das ist nämlich das zweite Buch schon von ihr. Und da berichtet sie so ein Stück weit, wie es ist. Ich meine, wir sind heute bei der Beendigung der Karriere von Toni Kroos. Sie hat auch ihre Karriere beendet oder hat zu dem Zeitpunkt eben drüber nachgedacht, wie das wird, wie man sich als Person fühlt, definiert, was mit einem passiert, wenn das, was man bis dato jeden Tag gemacht hat, das war die tägliche Routine. Man steht super früh auf, jeden Tag trainiert man vier Stunden, um nichts anderes zu machen, um dann auf dem Platz präsent zu sein. Und wenn das plötzlich wegfällt, wer ist man dann noch? Also wenn du nie, sag ich mal, auch wenn du mit Freunden abends weggehst, wenn du um acht sagst, ich gehe jetzt ins Bett, einfach um deine Leistungsfähigkeit immer präsent zu halten und um auf den Punkt zu kommen und auch psychologisch so da zu sein. Das wickelt sie in diesem Buch eigentlich ganz gut ab, dass sie sich dann halt irgendwann fragt, wer bin ich oder was wird aus mir? Und was ich super erstaunlich bei ihr fand, die kann richtig gut schreiben. Also die hat, glaube ich, auch in der Zwischenzeit eine Kolumne bei der Zeit. Also dieses Buch ist wirklich toll zu lesen und sie spricht halt auch so Themen an, die weiß ich nicht, ob die in so einer normalen Sportlerbiografie vorkommen. Also angefangen hat das Buch, damit habe ich gar nicht gerechnet, noch mit Corona. Aber ich meine, Corona war auch ein Riesenthema für die Sportler natürlich, wenn keine als Spitzensportler kein Event stattfinden kann, du quasi nicht arbeiten kannst. Und sie spricht über diese Ausnahmesituation, dass eben diese Australian Open stattgefunden haben trotz Corona und dass die Sportler, das war ja so eine Null-Toleranz-Politik, also da durfte ja keiner ins Land und diese Sportler sind ja eingeflogen worden, sind dann in Quarantäne gesteckt worden und hatten dann immer einen Trainingspartner, mit dem die jetzt trainieren sollten. Und sie hatte jemand, der krank geworden ist, eine andere hatte jemand, der krank geworden ist, dann sind die zwei zusammen gelost worden. Und dann kann man nur mit einer Person trainieren über, ich glaube, die mussten zwei oder drei Wochen in Quarantäne, bevor sie dann wirklich wieder raus durften, weil Australien ja niemand reinlassen wollte. Und wie man dann als Sportler sich quasi fit hält, wenn auch kein Publikum dabei ist und wie man das auch mental alles verarbeitet, wenn man da eingesperrt ist und dann nur eine Stunde pro Tag oder zwei Stunden pro Tag zum Trainieren raus darf, was ja eine total andere Atmosphäre ist wie sonst. Also das fand ich schon sehr eindrücklich, wie sie das geschildert hat, aber auch so Themen wie, wie ist es, wenn du jetzt als Frau deine Periode bekommst und es ist ein Sport, wo man total weiß gekleidet ist oder wenn es dir total schlecht geht. Niemand thematisiert das, aber es ist so selbstverständlich, dass alle immer gleich fit sind. Geht auch so ein bisschen auf Unterschiede zwischen Männern und Frauen ein und sehr viel, wo man denkt so, oh mein Gott, wenn man so viel über Alter nachdenkt mit 35, weil dann halt die Karriere zu Ende ist, weil entweder dein Körper das nicht mehr mitmacht und du dich fragst, wann ist der Punkt, wann höre ich auf, damit es nicht irgendwann peinlich wird. Kann ich mich in der Rangliste relativ oben halten, um dann noch einiges an Geld zu machen oder gebe ich eben, also nicht aufgeben, aber verkünde ich eben früher, dass ich aufhöre und ja, sie macht das dann ganz schlau. Sie wird dann später, ist sie irgendwie Sportkommentatorin, so wie es halt auch viele im Fußball machen und ist da relativ erfolgreich, aber ich fand es ein wirklich tolles Buch. Also das würde ich sofort für einen Sommerurlaub oder so empfehlen, einfach weil sie sich unglaublich viele Gedanken macht und sehr schön schreiben kann. Sie ist ja Tennisspielerin oder war Tennisspielerin. Hat sie noch was, klar, Corona war natürlich ein unglaublicher Einschnitt. Ich weiß gar nicht, wann hat sie denn ihre Karriere beendet? Das muss jetzt erst vor Kurzem gewesen sein. Also da relativ bald nach Corona hat sie noch ein paar Spiele gemacht und dann hat sie aber aufgehört. Und ist das, das ist ja jetzt kein Roman oder was, wie ist das jetzt, wie ist das jetzt aufgebaut, das Buch? Sind das jetzt einzelne Themen, die sie einfach so anschneidet? Also wie eine Kolumne, eine Sammlung von verschiedenen... Ja, ein bisschen in die Richtung. Also es fängt quasi an mit der Corona-Situation und dann berichtet sie über ein Jahr. Dann kommt immer quasi ein Monat, wo sie dann irgendein Thema dann auch meistens hat, das sie beschreibt und berichtet halt zum Beispiel über so Dinge wie Psychologie beim Tennis, dass 50 Prozent die Entscheidung des Spiels eigentlich nur Psychologie ist und wie es halt ist, wenn man als Sportler eine Krise hat, weil sie sagt halt beim Tennisspielen ist so und das hat sie komplett unterschätzt oder dann auch erst für sich realisiert, man trainiert eigentlich so viel, damit der Körper weiß, was er tun muss. Das heißt, wenn du auf dem Platz bist, dann machst du nur noch die Psychologie, der Rest macht dein Körper von allein. Und wenn du darüber nachdenkst, der Ball muss dahin oder so, dann ist es eigentlich schon fast, fast zu spät. Also sie sagt dann, sie hatte da auch mehrere Aussetzer, wo sie dann immer versucht hat, strategisch zu handeln oder ja, also wenn man irgendwie quasi ein Blackout hat, muss der Körper einfach funktionieren, damit das Spiel am Laufen bleibt, bis man dann vielleicht die entscheidende Entscheidung treffen kann. Und sie sagt halt 50 Prozent ist Psychologie und dann hat sie halt auch irgendwie von Serena Williams gesprochen, die sie auch als Gegnerin mal kennengelernt hat und die sie unglaublich stark fand. Und wir haben ja dann auch die Dokumentation über Venus und Serena Williams angeschaut. King Richard heißt es, glaube ich, und die war jetzt bei mir auch nicht so präsent. Gut, ich meine, ich bin halt Jahrgang Steffi Graf und nicht Jahrgang Serena Williams. Da habe ich schon nicht mehr verfolgt. Aber dieser Film ist auch wahnsinnig empfehlenswert, weil dieser Vater hat ja irgendwie zwei Mädels, die er da in die Weltrangliste ganz oben platziert hat, mit aber so tollen Werten, die er einfach selber trainiert hat und die die ersten, sag ich mal, schwarzen Tennisspielerinnen waren, die dann in der Weltrangliste gespielt haben. Also auch über Rassismus, über Rassismus spricht sie auch in ihrem Buch. Es gibt immer so Frauenthemen, Psychologie, Rassismus. Jeden Monat kommt ein unterschiedliches Thema und dann eben immer dieses Älterwerden und was man dann eben macht oder wie sich zu diesem Karriereende positioniert, um sich selbst zu finden und dann zu sagen, ja, ich bin auch noch wer, auch wenn ich jetzt quasi kein Spitzensportler mehr bin. Ich finde das ja völlig faszinierend, dass wenn man jetzt gerade wieder bei Steffi und Boris, wenn man die mal nebeneinander stellt, dass es ihr gelungen ist, so völlig von der Bildfläche zu verschwinden. Also von der hört man ja nichts, kein Skandal, gar nichts. Auch wenn du mal suchst. Also da erfährst du irgendwie, die macht ab und zu mal irgendein Charity-Turnier mit ihrem Mann, spielt nochmal einen Mixen und so, aber mehr passiert da nicht. Und Boris, müssen wir jetzt nicht groß drüber reden, der ist ja irgendwie so, jetzt haben wir ja schon wieder ein Foto gesehen bei der EM, wo er mit dem falschen Trikot irgendwie aufgelaufen ist. Da gab es irgendwie, war ein Riesenskandal wieder direkt. Er, Bild auf irgendeinem EM-Spiel, so Selfie und dann hat er das falsche EM-Trikot, aber mit zu wenig Sternen drauf. Also da haben sie irgendwie, ich stell mir das so geil vor, dass dann irgendwie so ein PR-Typ da hingeht, besonders der Boris. Das kannst du machen, dem kannst du das geben. Dann blamiert er sich wieder wie Hölle nur, weil er meint, er müsste wieder ein Foto von sich machen bei irgendeinem EM-Spiel. Das würde Steffi Graf, glaube ich, nie machen. Oder? Hat irgendeiner von euch mal was von denen noch gehört? Ich hatte schon lange nicht mehr angerufen. Nee, also gar nichts mehr. Ich frag mal ins Publikum, hat einer noch Kontakt zu Steffi? Nee, Kopf schütteln keiner. Siehste? Boris wüsste doch jeder sofort. Anrufen, zack, irgendwie, kommt vorbei und irgendwas, geht sofort. Also find ich erstaunlich, dass es geschafft hat. Also die Steffi, dass die es geschafft hat, so völlig zu verschwinden. Weil es gibt ja, und das find ich da wieder auch spannend, gibt ja Leute, die kriegen das hin. Oder Thomas Gottschalk. Das ist für mich auch so ein Typ, der schafft das ja gar nicht. Aufzuhören. Aufzuhören. Irgendwie hat er schon 800 mal angekündigt und jetzt haben wir, wo haben wir ihn wieder gehört? SWR3 hatte, glaube ich, wieder eine Sendung. Oder? Ja, mit so einem jüngeren Kollegen zusammen hatte er, glaube ich, eine Show. Ja, hochnotpeinlich. Weil irgendwie die genau dieselben Sprüche wie bei Formel 1 oder bei so was irgendwie bringt er immer noch. Und hat aber jetzt einen Gegenpart, der irgendwie 19 oder 20 ist, der das alles nicht versteht. Das ist total großartig, wenn er so Witze macht und du merkst auf der anderen Seite so, ja, Thomas. So, der kriegt's ja irgendwie gar nicht hin. Ich frage jetzt mal, ich weiß auch schon genau, wen ich das frage. Markus, kurze Frage ins Publikum. Was war die maximale Distanz, die du in einem Spiel gelaufen bist? Kannst du auch in Metern machen. Grobe Schätzung? 300. Okay, und wer war der am härtest arbeitende Mitspieler? Der Ehe. Und der zweite angebliche Sportler. Okay, Toni Kroos, etwas über 13 Kilometer. Also da sind schon gewisse Diskrepanzen, da müssen wir noch dran arbeiten. Hast du noch eine Frage zu Frau Petrović? Petković. Petković. Petković. Nein. Ich fand ja ganz toll, das verlinken wir auch, die King Richard, die Williams-Biografie, doch, ist eine Biografie gewesen, oder? Also zumindest eine Nachbargeschichte. Mit Will Smith als Trainer. Will Smith als Tennis-Trainer, als Sports-Coach, fand ich großartig, weil am Anfang haben die trainiert auf öffentlichen Plätzen, also der hatte seine Kinder genommen, der hatte fünf Kinder, oder hat fünf Kinder, nee, hatte, der ist tot, und hat zwei davon dann immer mit zum Training genommen auf einen öffentlichen Tennisplatz. Und dann ist er irgendwann losmarschiert in irgendeinen Tennis-Club, ne? Also er und seine Frau haben diese fünf Kinder trainiert und zwei waren halt richtig gut und irgendwann hat die Frau gesagt, wir schaffen das nicht mehr, du bist bei der Security, ich bin Krankenschwester, die brauchen einen richtigen Trainer. Und dann ist er halt quasi rumgelaufen, er hat die Kinder gefilmt und hat überall diese Promo-Filme quasi an Trainer gegeben und hat gesagt, er sucht einen Trainer, aber er kann nichts zahlen, quasi der Trainer muss auch noch zahlen, dass die dann nachher Weltklasse werden. Aber es ist wirklich nicht diese klassischen Eltern, die sagen, mein Kind muss das Beste werden, sondern irgendwie hat er so ganz coole Werte vermittelt und die auch so ein bisschen empowert. Und nicht gesagt, ich verbrenne euch, ihr müsst das Geld für die Familie verdienen, sondern er hat gesagt, ihr werdet Weltklasse. Und die durften dann auch selber entscheiden, ob sie jetzt ein Turnier spielen oder ob sie das nicht spielen, ob sie noch warten, sie durften selber bestimmen. Das ist der Zeitpunkt, wo ich jetzt loslege. Also ich fand es sehr beeindruckend und lustig. Die größte Unverschämtheit, fand ich ja dann, hatte sie ja ihr erstes großes Turnier. Ist, glaube ich, in der zweiten Runde gegen, wie hieß sie nochmal? Sanchez. Weiß nicht mehr. Aranja, nee, genau. Nochmal hier, nochmal? Sanchez-Ficario. Sanchez-Ficario. Sanchez-Ficario. Hat gegen Sanchez-Ficario gespielt. Und dann hat die, ich glaube, im ersten Satz, den ersten Satz 6-2 gewonnen. Im zweiten Satz führte die 4-0 und dann ist die Vicario Sanchez aufs Klo gegangen. Acht Minuten. Und hat die komplett aus dem System gebracht und hat dann gewonnen. Hat dann wirklich das Ding noch komplett umgewandelt. Aber das habe ich wirklich angezweifelt. Ich habe noch nie im Fernsehen Tennis geschaut und niemand durfte aufs Klo gehen. Eine Toilettenpause habe ich noch nie. Okay, wir fragen den Spitzensportler da hinten. Das darf man. Darf man? Ich mag das, wenn wir so ein total gebildetes Sportpublikum wollen. Alles so voll, ja, ja, klar. Ey, pinkeln, Tennis, jo. Ist offiziell erlaubt. Darf man anmelden und dann geht man raus. Ja, weil das hat die nämlich gemacht. Und dann stand nämlich die, welche war es, die Serena? Ja. Stand dann völlig fassungslos. Nee, die Venus war es. Die Venus stand völlig fassungslos da und wollte wissen, was jetzt los ist. Und dann meinte die, ja, die geht jetzt aufs Toilett. Und dann ist die acht Minuten nicht wiedergekommen. Und dann stand diese arme kleine Mädchen am Center Court. Irgendwie wurde die ganze Zeit angeglotten. Tausend Leuten da. Und war dann so verunsichert, dass sie halt das Ding komplett verloren hat. Das waren die 50 Prozent. Das waren genau die 50 Prozent. Aber schön war dann, als sie dann rausgekommen ist, war halt eine komplette Fanbase draußen. Hat sie halt in Empfang genommen. Und dann hatte sie auch einen Mega-Vertrag über zwölf Millionen von irgendwem. Nike, glaube ich, oder Reebok. Nike hatte zwei Millionen geboten. Da haben sie Nein gesagt. Und dann hat Reebok es, glaube ich, mit zwölf Millionen geschafft. Ja, krass. Hat hier einer einen Sponsorenvertrag? Alex, was ist eigentlich mit uns? Ich würde auflaufen mit Hüftich hoch oder so. Ich glaube, ich muss mal kurz auf Toilette. Acht Minuten? Okay, alles klar. Dann frage ich doch mal hier unseren Spitzensportler. Stefan, das ist jetzt eine Extra-Frage für dich rausgesucht. Was muss eigentlich passieren, dass du Roger Federer aus deinem WhatsApp-Profilbild schmeißt? Er müsste sich auf den Platz so benehmen wie Zverev. Weißt du, wer die Frage gestellt hat? Alexander Zverev. Seit wann haben wir so ein Publikum, das echt mitdenkt und total hast dich vorbereitet heute? Deswegen hast du auch gesagt, du kommst gar nicht, um uns dann hier so richtig nackt dastehen zu lassen. Okay, verstehe. Gut, merke ich mir für die nächsten Badminton-Court-Begegnungen. Dann mache ich mal weiter. Okay, ich habe den Hartenstaff. Aber vielleicht musst du für alle Zuhörenden mal erklären, dass dein ganzer Badminton-Verein hier ist. Falls sie es noch nicht mitgekriegt haben. Ich sage mal so, die, die noch laufen können, sind da. Das ist so, wenn du die 25, 30 überschritten hast, dann wird es eng. Habe ich doch. Haben wir alle. Alles haben die 25, 30. Haben wir Ordner? Müssen wir noch dann arbeiten. Ja, also dann begrüße ich nochmal hier die Keuzchen. Wir hätten noch eine Hymne zu singen, das lassen wir. Dann könnte der Abend... Wird der Abend noch lang? Ich habe jetzt den Hartenstaff mit. Jetzt wird es richtig krass. Unter Ultras. Weil ich habe mir gedacht, zu Sport gehören ja auch Fans. Und Fans können ja auch nur so ein ganz eigener Kosmos sein. Und da habe ich mir hier von James Montagu eine Reise zu den extremsten Fans der Welt. Und der war jetzt unterwegs bei brasilianischen Fans in ehemaligen justafischen Ländern, in Deutschland, Dortmund, Frankfurt, Italien, krass unterwegs. Und was ich total abgefahren finde, und deswegen habe ich mir auch extra... Heute werde ich mal was zitieren. Zum einen mal, weißt du oder weißt du, wo der Begriff Ultras herkommt? Nein. Stefan? Nein. Erwischt. Ich lese mal vor. Was oder wer sind die Ultras? Häufig wird der Begriff Ultrasynonym mit Hooligan verwendet. Aufpassen. Doch das ist falsch. Die Bezeichnung geht auf das lateinische Ultra zurück, das so viel wie Jenseits darüber hinaus bedeutet und für ein Extrem steht. Seinen modernen Sinn erhielt der Begriff im Frankreich des 19. Jahrhunderts, als für das die Bourbon-Monarchie unterstützende Lager die Bezeichnung Ultraroyalisten geprägt wurde. Sie galten als Fanatiker. Die erste italienische Ultragruppe, die Fossa Dei Leoni beim AC Mailand, wurde 1968 gegründet. Ein Jahr später taten sich Sampdoria-Genua-Fans zu den Ultras Tito Cucciaroni zusammen, oder Cucciaroni, benannt nach einem erfolgreichen argentinischen Stürmer des Vereins. Und noch im selben Jahr formierten sich beim FC Torino die Ultras Granata. Jetzt habe ich die zweite Frage, ist Tifosi. Weiß einer, wo der Begriff herkommt? Habe ich noch nie gehört. Dann weißt du doch nicht, woher er kommt. Italien? Italien, ja. War das schon mal gut. Aber wo kommt es her? Also das ist für die, die es jetzt tatsächlich nicht wissen, die Tifosi wird ganz häufig die italienischen Fußballer bezeichnet. Und die Lösung kommt jetzt, nach einer kurzen Werbung. Die haben ja eigentlich schon gesagt, was wir hier machen. Die Ultras versammelten sich im billigsten Stadionbereich, der Curva, hinter dem Tor und führten dort die Farbenpracht und den politischen Pomp der Straßen ein. Riesige Banner mit politischen Botschaften wurden zum Teil der sogenannten Choreografie der italienischen Fans oder Tifosi. Der Begriff Tifosi geht auf die Krankheit Typhus zurück, bei der sich Starre und Lethargie mit fiebrigen Ausbrüchen abwechseln. Die hervorragend organisierten Gruppen verfügten über Fahnen, Trommeln, Gesänge und Leuchtfeuer, die sogenannten Bengalos. Letztere kamen zunächst bei den Fans aus Hafenstädten wie etwa Genua an. Also Tifosi abwechseln. Und das ist tatsächlich, also ich lese das jetzt nicht alles weiter vor, aber es ist tatsächlich damit gemeint, dass die, wenn sie jetzt zum Beispiel zurückliegen oder gerade nichts los ist, fallen die in totale Lethargie. Und wenn dann wieder was los ist, dann gehen die total ab und rasten völlig aus. Und daher kommt der Begriff Tifosi. Und dein Buch ist jetzt hauptsächlich über italienische Fans oder über alle extremen Fußballfans? Ich kann mal kurz die Länder mal anschneiden. Also wir haben hier Italien, Serbien, Griechenland, Albanien, Ukraine, Deutschland, Schweden, Türkei, Amerika und womit ich jetzt am wenigsten gerechnet hätte, die Hardcore-Szene in Indonesien. Kennst du italienische, indonesische Fußballclubs? Alle. Alle, alle beide. Und die haben auch beide Hardcore, beide Hooligans oder Ultras. Oder Tifosi. Oder Tifosi, ja. Was ist denn jetzt der Unterschied? Zwischen Tifosi und, oder Hooligans und Ultras? Also Hooligans sind meistens die, die sich noch verabreden, um sich auf die Fresse zu hauen. Also Hooligan ist so der Hardcore-Fußballfan. Bei den Ultras, lustigerweise, sind es noch nicht mal unbedingt immer Fußballfans. Die sind häufig Anhänger von einem Verein, müssen aber nicht zwangsläufig Fußballfans sein. Aha. Ja, die können zum Beispiel, also die richtigen Ultras gehen auch jetzt, die würden auch zum, sagen wir mal, Basketball. Die brauchen nur einen Anlass. Die Vereine. Also es geht schon um einen Verein. Die haben dann einen Verein. Dem sind sie treu. Aber ob das jetzt die Fußballabteilung, es ist meistens die Fußballabteilung, weil es halt viel mehr Fußballvereine als Handball-Basketball-Vereine gibt. Aber die gehen auch zu den Handballspielen dann. Okay. Und was ich noch gelernt habe, das ist jetzt das zweite Großartige, womit ich auch überhaupt nicht gerechnet habe. Wo überhaupt der Fußballfan herkommt, also wo dieses Fan-Sein herkommt und etwas im Stadion machen. Ich lese mal wieder vor. Oder Stefan, weißt du es schon? Du sagst ja oder nein. Wir müssen mal kurz überbrücken, ich muss die Stelle finden. Kannst du auch Fragen stellen? Nein. Ihr lasst mich hängen. Ich merke schon. Du hast auch so schöne Schildchen da reingemacht, das müsstest du doch sofort sehen. Das sind nur drei. Achso. Die drei Steine hat er wahrscheinlich schon gehabt. Sind denn Ultras immer regional? Ultras sind immer einem Verein zugehörig. Also es sind dann immer die... Muss das aus der Region kommen oder kann ich auch Deutsche sein und Ultra sein in Brasilien? Du kannst Ultra sein in Brasilien, dann wirst du aber sehr wahrscheinlich in Brasilien leben, weil du eigentlich dauernd da sein musst. Also die machen ja die ganze Zeit was. Also von daher ist es möglich, aber es ist unwahrscheinlich. Und es hat halt wirklich sehr viel mit der Liebe zu einem Verein, meistens aber noch eher mit einer Stadt zu tun. Also wenn du jetzt in Genua bist, dann bist du halt Ultra, weil du halt Genua super findest und der Fußballverein dann das ist, was dich am ehesten mit der Stadt verbindet. Ich finde die Stelle nicht. Das ist sehr ärgerlich, weil... Erzähl dir nochmal was zum Thema Fußball vielleicht. Ich glaube, ich habe so wenig Fußballerfahrungen. Ich war nur zweimal auf einem Spiel. Das erste Mal haben sie mich... Ich habe lange in Karlsruhe gelebt. Und dann haben sie mich mitgenommen auf ein Karlsruher Spiel und meinten dann so, hier sind die Toiletten, hier ist Bier. Jetzt weißt du alles, was du wissen musst. Dann hat der KSC auch noch gewonnen und dann wollten sie mich danach als Maskottchen. Und ich dachte nur so, nee, das eine Mal hat mir jetzt ehrlich gesagt gereicht. Aber du hast denen Glück gebracht. Ja, habe ich. Es war auch interessant. Ich glaube, ich war so ein bisschen vorgeprägt. Als ich noch Architektur studiert habe, mussten wir einmal das KSC-Stadion statisch nachweisen. Und das war die Hölle. Da war nämlich die Aufgabe, man soll sich einen alternativen Fan-Blog statisch überlegen. Und ich dachte mir so, ich kann weder den ausrechnen, noch weiß ich, wie andere Stadien aussehen, weil ich noch nie da war. Und noch nie bewusst geguckt habe, auf was sitzt es oder wie sitzen die Leute denn in einem Stadion? Also wie funktioniert so ein ganzer Aufbau? Das ist ja schon auch recht speziell. Und mein zweites Fußballerlebnis war, da haben wir mal Karten gekriegt für den FC Bayern. Was war das für ein Spiel? Und dann warst du in der sehr rechten Ecke und ich saß im Familienbereich. Das hat mich tatsächlich überrascht. Das war sehr, sehr rechtslastig da. Ich war in der Steh, ich weiß nicht, Südkurve, Nordkurve? Nordkurve. Nordkurve. Ja, die Harten sind in der Nordkurve. Ich bin eine Hart, also war ich in der Nordkurve. Abgeleitet, dann musste ich in der Nordkurve gewesen sein. Nee, das fand ich ziemlich erschreckend, wie es da zuging. Das hat mir keinen Spaß gemacht. Du fandest es gut, ne? Ja, ich saß im Familienrang, hatte mega Blick nach unten, es war sehr cool. Ich hatte ein bisschen Schiss, muss ich ehrlich zugeben. Und ich fand das Stadion halt einfach super beeindruckend. So, ich habe jetzt, danke für eure Überbrückung, ich habe jetzt die Textstelle gefunden. Ich habe mir keinen Kleber reingemacht. Ah, okay. Selber Schuld, ja. Also, wir gehen jetzt mal zurückgesprungen in den Anfangen des 20. Jahrhunderts. Zu jener Zeit galt der Fußball in Uruguay als Kunstform, die man wie einer Oper oder einem Theaterstück beiwohnte. Matches beim Fußball, Tennis, Polo oder sogar Cricket glichen sich mehr oder weniger. Die in Festtagsgarderobe gekleideten Zuschauer verfolgten das Geschehen im, laut Nationales Comisione de Historia de Estación de Clasico, klassischen angelsächsischen Stil. Auf den Holztribünen des Parque Central ging es bei den Spielen ordentlich um Gesitz zu. Das Publikum bewahrte bei den Partien eine gewisse Ernsthaftigkeit. Also, man applaudierte nicht wirklich, außer bei einem Treffer. Doch selbst dann beschränkte sich die Beteiligung auf gedämpften Applaus oder einen Ausruf der Freude oder Enttäuschung. Oh! Da war es noch anders. Reyes, es geht jetzt um Miguel Reyes, war das vollkommene Gegenteil. Soweit bekannt, war er außerhalb des Parque Central ein stiller und zurückhaltender Mann. Doch sobald er im Stadion seinen Platz am Spielfeldrand einnahm und der Schiedsrichter die Partie anfiff, war er wie ausgewechselt. Musste er nicht gerade einen Ball aufpumpen, er war Platzwart bei denen. Tigerte er an der Seitenlinie auf und ab und feuerte die Spieler lauthals an, um sich im nächsten Moment an die Zuschauer zu wenden und sie nicht minder lautstark aufzufordern, in seine Anfeuerung einzustimmen. Bis sie schließlich von ihm angeleitet im Chor «Nacional, for! National, for! National, for!» skandierten und die Mannschaften nach vorne peitschten. Bei den ersten Spielen reagierten die Menschen verblüfft. Die Reporter berichteten über Nacionales El Hincha Pelotas, den Ballaufpumper, der ebenso viel zum Spektakel beitrug wie das Spiel selbst. Unbeirrt brüllte und rannte er weiter, bis er die Zuschauer auf seiner Seite hatte. Mit jedem Heimspiel schlossen sich mehr Anhänger dem Beispiel des feisten Reyes mit den Salami-Fingern an, wie ihn der berühmte uruguayische Autor Diego Lucero einmal beschrieb. Etwas derartiges hatte bis dahin noch niemand gesehen. Unter dem Eindruck von Reyes begannen auch die Gästefans, ihre Mannschaft mit Sprechchören anzufeuern, um anschließend die neue Form des Supports im eigenen Stadion zu übernehmen. Der Verein bemerkte in seiner offiziellen Geschichte zu Reyes, bald wurden die Nationalanhänger, die am lautesten schrien, als El Hincha bezeichnet. Später ging der Begriff auch auf die Fans der anderen Vereine über, überquerte den Río de la Plata und ging schließlich um die ganze Welt. Irre. Das ist doch krass, oder? Das ist total krass. Wenn der Ballaufpumper damals nicht durchgedreht wäre mit seinen Salami-Fingern, würden wir heute noch im Stadion sitzen und sagen, oh, der ging ja daneben, schade, man reiche mir den Schampus. Fände ich gut. Oder yeah, so wenn ein Tor gefallen ist. Yeah. Yeah. Also das sind natürlich noch die, ich sag mal, unterhaltsamen Seiten des Ultra-Wesens. Aber die Reise, die der Typ hier macht, und ich finde die Idee, der ist wirklich zu Leuten gefahren, Hardcore-Schwerverbrecher, hat die im Knast besucht, ist in die übelsten Viertel in Brasilien, in Argentinien und hat da wirklich Leute getroffen, wo man sich denkt, nö, würde ich nicht machen, also will ich nicht. Aber ist das jetzt eher so Interview, also dass er Interviews mit denen geführt hat und dann über die schreibt? Fahre ich in ein Land quasi mit dem und erlebe dann eine Person? Also was ganz schön ist, ist tatsächlich erklärt, also die Sachen, die ich gerade vorgelesen habe, also die gesamte Geschichte der Ultras, der Hardcore-Fußballfans, auch der Hooligans bis heute und geht dann immer wieder in irgendwelche Länder. Also der hat die alle besucht und nach Ländern sortiert, trifft er dann Leute und beschreibt, was er da erlebt hat. Und das ist halt teilweise wirklich Hanebüchen, also wirklich so, wo du denkst, wie hat der das überlebt? Wie ist er da wieder rausgekommen? Interessant wird es natürlich, was mir nie so klar war, wie eng die Verbindung von den Ultras häufig zur Politik in dem Land ist. Also gerade in so Ländern des ehemaligen Jugoslawiens haben die ganz viel auch mit dem Krieg zu tun gehabt. Also es hat sich aus einer Ultra-Bewegung und aus einem Ultra-Club hat sich halt tatsächlich eine Militäreinheit gebildet, die dann damals im Kosovo gekämpft hat. Und da gab es halt dann schon viele Verbindungen und die sind gerne auch, weil es halt häufig auch Nationalisten sind, also oft rechtslastig, gern gesehen von Politikern aus der gleichen Sparte, um halt auf der Straße für Stress zu sorgen. Also wenn die halt einen Mob brauchten, der jetzt irgendwie sagt, okay, da ist jetzt irgendwie eine Linkspartei, die macht irgendeine Veranstaltung, wollen wir nicht, dann hat der mal kurz die Ultras angerufen, hat dann gesagt, so hier Freunde, da bitte stören, dann machen die das. Dafür kriegen die dann, davon leben die wohl zum größten Teil Karten. Die die dann verkaufen. Also das ist deren großes Business. Also in manchen Ländern natürlich auch Drogen und Waffen und so weiter, aber ganz oft, also die Klassischen, die wir auch machen. Mann, Bier verkaufen und so. Sonst können wir uns ja auch nicht über Wasser halten mit dem Batman. Aber ganz häufig dann wirklich, dass die Zugriff auf unglaublich große Kartenkontingente vom Verein kriegen und die dann verkaufen. Das ist ja krass. Ja. Also nicht groß, krass. Nicht groß, ist krass. Und ja, es ist ein... Aber wer soll das lesen? Alle, die sich für... Das ist eine sehr gute Frage. Alle, die sich für Fußball interessieren, brauchen... Nicht unbedingt, weil es mit Fußball tatsächlich nur am Rande was zu tun hat. Es ist wirklich eine ganz krasse Subkultur, die aber gar nicht so sub ist, wie man meint. Also die wirklich ganz krasse Einflüsse hatte in der Geschichte vieler Länder auf die Politik und auch auf Revolutionen, die stattgefunden haben. Weil die einfach super vernetzt sind. Und das gilt übrigens auch in die positive Richtung. Also während Corona haben ganz viele Ultra-Vereinigungen halt auch geholfen. Sind ja nicht alle rechts oder sind nicht alle Krawallbrüder, sondern es gab auch viele, die dann tatsächlich geholfen haben, die unterstützt haben, die Masken verteilt haben oder die sich halt um die Leute gekümmert haben, die halt kein Geld hatten oder die nichts mehr hatten. Also es ist ganz spannend und lesen kann das wirklich jeder, der sich für Subkulturen mal interessiert. Oder für die Geschichte tatsächlich dann des Fanseins. Ist ja auch mal spannend. Klachen da. Nur weil wir keine Ultras haben. Gibt es eigentlich noch nicht. Also alle, die Ultras der Keuzchen werden wollen. Wir treffen uns jeden ersten Montag. Besser nicht, naja, kommt noch einer. Hättest du gerne Buchultras? Buchultras? Ja, wenn die dann die Bücher nehmen und die natürlich verteilen, natürlich im Ort, in der Stadt, großartig. Fände ich aber total stark, wenn die Leute in Ultras, so zehn Stück reinkämen und dann so richtig hardcore, ey Buch, ich will Buch. Und dann gehen die durch die Regale und bezahlen aber alle noch. Natürlich. Und verkaufen die dann auf der Straße fürs Zehnfache. Mindestens, ja. Bei der Buchpreisbindung klappt super, glaube ich. Auf der Straße darf man ja alles. Das ist ja überhaupt kein Problem. Die Birken-Ultras. Die Keuzchen ist ja jetzt auch nicht gerade. Mit Bannern. So wie du. Soll ich noch mal eine Frage? Gerne. Damit wir irgendwie wieder rauskommen. Okay, jetzt haben wir eine Frage hier. Tobi, wie aktiv bereitest du dich auf die Zeit nach der Karriere vor? Lässt du das entspannt auf dich zukommen oder hast du eine ähnlich gute Vororientierung wie auf dem Platz? Wie auf dem Platz. Wie auf dem Platz, das habe ich erwartet. Über all dem stehen natürlich die drei Kinder und meine Frau Jessie und auch die haben ja definitiv mehr Zeit und Aufmerksamkeit verdient. Absolut. Das hat Toni Groß gesagt. Und die Frage hat gestellt Matthias Sammer. Oh Gott. Gut, damit kommen wir dann ganz geschmeidig, glaube ich, rüber zu deinem letzten Buch. Ja, ich habe noch was mitgebracht. Tom Saller, Julius oder die Schönheit des Spiels. Aber das wievielte Tom-Saller-Buch ist das eigentlich? Das weiß ich gar nicht. Ich habe noch gar keins vorgestellt. Steffi war das. Ich habe das vorgestellt. Aber wir sind ja beim Sport und deswegen habe ich gedacht, jetzt gucken wir doch mal nach was Literarischem. Sehr schön zu lesen. Du hast damals was vorgestellt, war das Martha tanzt? Ja. Also für alle, die noch nicht Tom Saller kennen. Er hat einen fulminanten Roman geschrieben über das Bauhaus und sehr lesenswert. Und das ist auch wirklich wunderschön geworden. Es geht um Julius von Berg. Das ist eine Anlehnung. Er hat sich einen Tennisspieler herausgesucht, Gottfried von Kramm, der, ich glaube, 1909 geboren worden ist und wirklich eine, man hat ihn den Tennisbaron genannt, was wirklich so eine Tennis-Ikone war in Deutschland. Und Julius steht quasi stellvertretend für diese Person. Die Namen ein bisschen abgeändert, ansonsten hat er sich quasi an den historischen Daten dran gehangelt. Und ja, dieser Julius, der wächst adelig auf, sehr behütet und zieht in jungen Jahren nach Berlin. Und er hat eine große Leidenschaft, das ist Tennis. Und er ist super. Also er ist einer der Besten der Welt. Und er spielt. Und wir haben das Jahr 1920, 1925 und so weiter. Und je älter er wird, umso mehr merkt er natürlich auch, dass der aufstrebende Nationalsozialismus, dass sie natürlich versuchen, ihn damit einzuverleiben. Also er soll in die NSDAP eintreten, was er nicht macht. Er widersetzt sich natürlich. Und er hat sportlich weiterhin wirklich viel Erfolg. Und das gipfelt dann nachher, dass er 1932 im Finale von Wimbledon steht. Und die NSDAP ganz erpicht ist, dass er natürlich das neue Deutschland repräsentieren soll. Und im Finale trifft er im Endeffekt eine schwere Entscheidung oder eine folgenschwere Entscheidung. Er verliert dieses Spiel, dieses Endspiel. Wobei jetzt nicht ganz klar ist, war es absichtlich oder nicht. Er wollte sich einfach nicht einspannen lassen. Und danach ging es halt quasi auf so eine, ich sag halt mit mehreren Tennisspielern, quasi so was wie eine Welttour gemacht. Also in verschiedenen Ländern in Amerika, nach Asien. Und als er wiederkommt nach Deutschland, wird er verhaftet, weil er von jemandem denunziert wird, dass er homosexuell wäre. Und das ist halt auch alles so ein bisschen schwammig. Man weiß nicht so richtig, ist er wirklich homosexuell oder ist das ein Vorwand gewesen. Und er kommt dafür ins Gefängnis und kommt nach ein paar Monaten raus, weil seine Mutter sich da sehr stark für ihn einsetzt. Und das nächste Wimbledon-Spiel steht an. Aber weil er vorbestraft ist, darf er halt nicht mehr antreten. So sind die Regularien dann damals gewesen. Und das ist so die Geschichte, die erzählt wird. Es geht noch weiter. Also auch nach dem Krieg gibt es noch eine Geschichte, die noch weitergeht, die ich jetzt gerade nicht verraten möchte. Aber es ist halt einfach wirklich super schön geschrieben. Also der Tom Sala, der kann einfach unglaublich gut erzählen. Und das ist einfach ein wunderschönes Buch für alle, die wirklich schön lesbare Romane haben wollen. Und dass das noch so eine Anlehnung an diesem Gottfried von Krammer ist, an dieser historischen Figur, die es halt auch wirklich gab, ist wirklich gut geworden. Also den gab es wirklich? Ja, den gab es wirklich. Und auch die Fakten, die ich gerade erzählt habe, sind auch genau so gewesen. Er war wirklich Weltspitze. Er stand dreimal in den 30er-Jahren im Endspiel von Wimbledon. Hat das dreimal verloren. Und zählt aber trotzdem zu den Besten der Welt. Und das letzte Endspiel, was er verloren hat, da gab es irgendwann mal nach dem Weltkrieg einen Rematch. Und dann hat er diesen Bezwinger, den hat er mit 6-0 irgendwie besiegt. Und da stellte man sich dann nachher die Frage, war das damals Absicht oder nicht? Man weiß es ja leider nicht. Aber nichtsdestotrotz wirklich gut. Da muss ich ja jetzt sofort an unseren Golfplatz in Konstanz denken. Das fand ich sehr lustig. Wie du ja weißt, haben wir den 111er Ort in Konstanz geschrieben. Da gab es tatsächlich in Konstanz, das weiß kaum noch einer, es gab mal einen Golfplatz in Konstanz. Und den haben auch die Nazis gebaut, weil die da große Golfturniere veranstalten wollten. Um so ein bisschen den Sport dann wieder für sich zu vereinnahmen. Und was ich da jetzt tatsächlich beim Schreien sehr lustig fand, war, dass der Gewinner bekam, und das ist tatsächlich so, der Preis war ein Führerteller. Das Ding hieß wirklich Führerteller. Das fand ich schon sehr hart, aber das hat nie funktioniert. Und der ist wohl tatsächlich einmal gewonnen worden von einem Holländer. Die haben einen Turnier da veranstaltet und danach ist das Ding komplett dicht gemacht worden. Das ist ein bisschen ein heißes Thema zwischen Mats und mir, weil Mats wollte unbedingt diesen einen Ort reinhaben und hat dann da reingeschrieben, Führerteller, das ist dann wohl in diesem Fall Eisbein mit Sauerkraut. Und man musste aber alles, was auf der Mainau passiert, muss man von der Mainau abnehmen lassen. Also das ist diese Insel vorgelagert quasi im Bodensee. Und ich glaube, die waren nicht so wahnsinnig amused, dass wir da quasi offengelegt haben, dass der Parkplatz vor der Mainau der frühere Golfplatz ist und dass der eigentlich nur von Ariern bespielt werden durfte und so weiter. Und was hast du denn? Hole in one? Nee, einparken ist dann... Park in one. Car in one. Car in one. Ja, auf jeden Fall. Wir haben es drin gelassen. Ich glaube, deswegen wird es auf der Mainau auch nicht so vertrieben, weil es jetzt markttechnisch eigentlich so, nennen wir es mal, suboptimal ist. Das Verkacken habe ich euch hingekriegt. Obwohl ich finde, eigentlich sollte man das offenlegen und dann sagen, dass sie auch schon wieder diskriminieren. Ich habe es ja gemacht. Ja, wir haben es gemacht. Wir haben es ja gemacht. Aber ich glaube tatsächlich, dass die deswegen das Buch... Keine Lesungen auf der Mainau für uns. Aber man muss sich sofort daran denken, diese Vereinnahmung des Sports durch den Nationalsozialismus ist ja wirklich häufiger. Auf alle Fälle, ja. Wusstest du eigentlich, dass es 1926 eine Skihalle gab in Berlin? Ich bin ja auch gerade dabei. Ich weiß nicht, warum. Wo ich gerade dran denke. Den Schneepalast. Das war tatsächlich 1926 eine Skihalle am Kudamm. Mit richtig Schnee. Und da sind wir hingegangen zum Skifahren. Ich bin sprachlos. Soll ich dir eine Frage stellen? Das ist ja ein großartiges Wissen, das du mir hier wieder verkündest. Ja, aber auf alle Fälle. In der Kabine hast du nach dem Finale lange alleine mit Angela Merkel gesprochen. Worüber? Ich habe sie gefragt, wie es mit meinem Karriereende ist, was ich am besten machen soll. Und dann hat sie mir natürlich einen guten Rat gegeben. Und der war? Das kann ich nicht verraten. Hat funktioniert? Nein, das hat nicht funktioniert. Deswegen sitze ich ja hier noch. Deswegen sitzt du hier noch. Hast du noch Fragen? Nee. Okay. Dann würde ich sagen, brauchen wir jetzt noch einen Laola oder einen Schlussapplaus oder so einen Jubel oder was sollen wir machen? Also Laola. Wäre doch angesagt. Und auf jeden Fall brauchen wir gleich dann einen tosenden Applaus. Das war Schuss vor dem Buch. Unsere, ich glaube, 99. Folge. Ja. Das ist jetzt schon... Wenn es euch gefallen hat, dann schreibt uns. Fanpost an. Schuss vorm Buch.

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